Bücher

Bunte Ware und die Lust auf Unterwerfung.

2009
Alexander Kissler,
Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet.

Ich weiß, wovon ich rede, denn ich sah, ehe ich schrieb. Ich sah den wüstenfarbenen Teint der Frühstücksfernsehmoderatorin, die schwarzen Locken der Fernsehrichterin und den Dreitagebart des Boulevardnachrichtenansagers. Ich sah schwangere Bäuche, minderjährige Bäuche, sehr dicke und extrem dünne Bäuche. Ich sah Halb-, Viertel- und Ganzkörpernackte, sah schwitzende Köche, lachende Köche, fluchende Köche. Ich sah arbeitslose Lackierer und stellungslose Krankenpflegerinnen, Schulabbrecher und Arbeitsverweigerer, überforderte Mütter, keifende Teenager, verzweifelte Väter. Ich sah singende 16- und stöckelnde 17-jährige, krächzende Verwaltungsangestellte und stolpernde Studentinnen. Ich sah elende Armut und armseligen Reichtum und kaum etwas dazwischen. Und ich sah feuchte Augen, immer wieder feuchte Augen, aus denen sich die Tränen hektoliterweise ergossen.

Mit diesem Buch will ich eintauchen in den Bilderteich, in dem die saftigsten Köder hängen. Ich will die große Erzählung des Fernsehens in kleine Geschichten teilen, damit ich begreife, was ich sehe. Ich will für einmal das Fernsehen ernst nehmen. Ich will mich den Menschen, den Tieren und den Sensationen hingeben, mit denen das Fernsehen uns lockt. Und dabei standhalten. Den Blick der Medusa, der die Welt verhexen will, bezwingt man nur, wenn man ihm standhält.

Glauben, Wissen und der Neue Atheismus.

2008
Alexander Kissler,
Der aufgeklärte Gott. Wie die Religion zur Vernunft kam.

Fundamentalistische Überzeugungen, seien sie religiös oder wissenschaftlich motiviert, bieten keinen Ausweg aus der spätmodernen Sinn- und Lebenskrise. Was wir nötiger denn je brauchen, ist eine neue Allianz von Vernunft und Glaube – von jenem Glauben, der der Vernunft sich öffnet, weil er sie in sich trägt, und von jener Vernunft, die den Glauben verstehen will, weil auch sie aus Freiheit geboren ist und Wahrheit sucht. Dieser pointierte, leidenschaftliche Essay über das Verhältnis von Glaube und Vernunft nimmt die Debatten der vergangenen 3000 Jahre in den Blick, schlägt den Bogen von Moses zu Schiller, schaut Goethe dabei zu, wie er das Kulturchristentum erfindet, folgt Richard Dawkins auf das blaue Sofa und führt mitten hinein in die aktuellen Diskussionen: Ist der Mensch mehr als eine empfindsame Maschine?

Teufelstanz und Weltbürgertum.

2007
Antje Korsmeier, Alexander Kissler, Volker Koop, Helmut Engel,
Thomas Mann. Das Deutsche und die Deutschen.

In ihm sollte sich verdichten, was deutsch genannt werden kann: Thomas Mann begriff sein Leben und Schreiben als exemplarisch für eine ganze Nation. Im Guten wie im Schlechten zeichnete er von sich, auf Goethes Spuren, das Bild einer repräsentativen Existenz. Alexander Kisslers Essay in dem bei be.bra wissenschaft erschienenen Sammelband ist darum mit dem sprechenden Zitat betitelt: „Meine Bücher sind verzweifelt deutsch.“ Ausführlich werden die verschlungenen Wege nachgezeichnet, auf denen sich Thomas Mann vom Vaterlandsverherrlicher über den patriotischen Europäer zum humanistischen Weltbürger entwickelte.

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