Kategorie: Texte

Peter Singer muss reden dürfen – so schwer es fällt

Nie hätte ich mir träumen lassen, in Sachen Peter Singers Bioethik einmal anders als im Gestus der Totalablehnung zu schreiben. Diesmal muss es sein. Würde sein Auftritt in Berlin untersagt, wäre es eine Niederlage der republikanischen Freiheit, von der wir alle zehren. Mit knirschenden Zähen also verteidige ich Singers Redefreiheit – und lehne seine Thesen entschieden ab. Im „Konter“ vom 19. Mai versuche ich mich an diesem Praxistest meiner eigenen Toleranz.

Yasmina Reza zwischen Abort und Unort

Eine neue Komödie von Yasmina Reza ist immer ein kulturelles Großereignis. Diesmal fand die Uraufführung sogar in deutscher Sprache statt, an der „Schaubühne“ zu Berlin, und mit Nina Hoss und Marc Waschke – mehr „Bella Figura“ geht nicht. Der gleichnamige Titel hielt dann aber doch nicht ganz, was er versprach. In meiner Kritik am Tag danach, am 17. Mai 2015, orte ich Sigmar Gabriel an der Stechuhr dieser Pointenfabrik. Adorno hätte sich vermutlich köstlich amüsiert.

Mehr Geld für die Polizei

Der Staat ertrinkt fast in seinen Steuereinnahmen, die Polizei darbt, das Verbrechen gedeiht: So holzschnittartig diese Trias klingen mag, so wenig ist sie falsch. Offenbar soll nun auch die Sicherheit privatisiert werden. Eine weitere soziale Spaltung nimmt die Politik so in Kauf. Wäre das vielleicht Anlass für einen #Aufschrei, der den Namen verdient? Mein „Konter“ vom 13. Mai 2015 argumentiert so.

Der Westen kassiert sich selbst

Garland, Texas war mir bisher kein Begriff. Nun hätte es dort ums Haar viele, viele Tote gegeben, ein Massaker aus Rache für eine Ausstellung mit Mohammed-Zeichnungen. Trotz der Unentschuldbarkeit des Angriffs schleicht sich in die Berichterstattung ein falscher Zungenschlag ein. Damit müsse rechnen, wer so etwas tue, Mohammed auszustellen. Nein. Der Westen kassiert sich selbst, wenn er das Umstrittene für indiskutabel erklärt. Wenn das Umstrittene nicht mehr der Normalfall ist, ist die Freiheit Geschichte. Mehr dazu am 5. Mai 2015.

Mehr Goethe bitte und weniger Google!

So wie das Abendland nicht mehr ohne den Vornamen „Untergang des“ auskommt, begegnet uns die Bildung häufig nur mit dem Nachnamen „Katastrophe“. Und warum? Weil sie mit Technik verwechselt und für bloße Information gehalten wird. Leider eher gegenwartstauglich denn aktuell, wohl aber aus aktuellem Anlass warf ich mich im „Konter“ vom 14. April 2015 für Goethe und jenen Bildungsbegriff in die Brust, der Weltneugier und Herzensbildung verbindet. Wer es hören mag?

Gute Nacht, Feminismus

An einer Berliner staatlichen Universität sollen Kader für den Kampf wider „Antifeminismus“ geschult werden. Bei „Emma“ sieht man im Selbst- und Massenmord des Piloten Lubitz ein gutes Argument für die Quote im Cockpit. Der Feminismus, heißt das und sagt mein „Konter“ vom 31. März 2015, hat seine besten Tage hinter sich. Ade denn!

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